Gerhard Hermanns wählte als einziges bildnerisches Medium die älteste graphische Drucktechnik, den Holzschnitt. Er entwickelte eine eigenständige Bildsprache und beherrscht die Technik des
Farbholzschnitts in meisterlicher Perfektion bis hin zum Handdruck. Seine Art des Holzschnitts ist in der europäischen Holzschnittkunst ungewohnt: Gerhard Hermanns setzt seine Motive in einer
einzigartigen, malerisch-impressionistischen Bildsprache um, unter Ausnutzung der natürlichen Beschaffenheit der Hölzer. Es gibt bei ihm keine begrenzende Linie, keine einfarbige Fläche, keine
Schwarzplatte. Die Teilflächen sind in feine Linien oder kurze Striche aufgelöst, die mit äußerster Präzision geschnitten und mit farblicher Delikatesse übereinanderkomponiert sind. Im Detail
erinnern die Strichkombinationen an Stoffstrukturen und Muster, d.h. an die ursprüngliche Tätigkeit des Künstlers als Musterzeichner.
Diese diffizile Anwendung der Holzschnitttechnik bei farbigem Druck ermöglicht eine überzeugende Darstellung atmosphärischer Phänomene, wie Regen und Dunstschleier und vergangenes Sonnenlicht,
die man sonst nur im Aquarell glaubt darstellen zu können.
(Auszüge aus der Einführungsrede zur Ausstellung „Letzte Landschaften“ von MA Helene Blum Spiecker, Kreismuseum Zons, Dormagen, 1994)
geb. 1935 in Langenfeld/Rheinland
gest. 2015 in Barkenholm/Dithmarschen/Schleswig-Holstein
1951 – 1954 Ausbildung zum Musterzeichner für Textildruck
1965 – 1968 Künstlerische Ausbildung an der
Werkkunstschule Dortmund Grund-
und Gestaltungslehre/Freie und angewandte Graphik
ab 1968 Entstehung erster, einfarbiger Holzschnitte, bald Arbeiten
ausschließlich in der Technik des Mehrfarbenholzschnitts im
Handdruckverfahren.
ab 1978 Künstlerisch tätig in Barkenholm/Dithmarschen, Schleswig-Holstein
Es entstanden hauptsächlich Zyklen bzw. größere, zusammenhängende
Themenkreise wie:
• Koppel und Vorland – 1982 bis 1987
• Letzte Landschaften – 1987 bis 1991
• GAIA – 1994 bis 1997
• Holzgesänge – 1999 bis 2007
Sein Interesse an Lyrik und die bildnerische Auseinandersetzung damit führte zur intensiven Zusammenarbeit mit einigen zeitgenössischen Dichtern wie z. B. Siegfried Marquardt oder Dragoslav Dedovic.
1985 Kreismuseum, Zons/Dormagen
1986 Dithmarscher Landesmuseum, Meldorf
Kulturbrücke der Stadt Bochum
1988 Küstenmuseum Juist
Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel
Nordfriesisches Museum, Husum
1994 Ostholstein-Museum, Eutin
2000 Möllner Museum
Literaturhaus Bremen
2006 Dithmarscher Landesmuseum, Meldorf
Kreismuseum, Zons/Dormagen
2008 Küstenmuseum Nationalparkhaus Fedderwardersiel
2012 Kunstverein Husum
2015 Dithmarscher
Landesmuseum, Meldorf
Künstlermuseum Heikendorf
2016 Dithmarscher Landesmuseum
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